Schlechte Nachrichten für Projektentwickler und Privatpersonen, die den Bau eines Hauses planen: Eine Vielzahl an Programmen der Förderungen für effiziente Gebäude wurden mit sofortiger Wirkung gestoppt. Anträge sollen zunächst erstmal nicht mehr bewilligt werden. Grund hierfür sei, dass seit Beginn des Jahres 2022 vermehrt Anträge gestellt wurden. Dies wird darauf zurückgeführt, dass die Große Koalition im November 2021 ankündigte, Fördermittel für Neubauten nach dem KfW-Effizienzstandard 55 Ende Januar auslaufen zu lassen. Hieraus resultierte, dass die bereitgestellten Mittel aufgrund einer Antragsflut deutlich überstiegen wurden und somit ausgeschöpft sind. Die Begründung die Fördermittel für Neubauten nach dem KfW-Effizienzstandard 55 zu beenden war seitens des Ministeriums, dass EH55 sowieso Standard am Markt sei.
Voranstehendes wirkt sich auch auf die Fördermittel der KfW für Neubauten nach dem Effizienzstandard 40- sowie die Zuschüsse für energetische Sanierungen aus. Dahingehend will die Ampelkoalition die Förderpolitik nun reformieren. Genauere Informationen, bis wann hierzu Entscheidungen getroffen werden, stehen noch nicht fest. Jedoch soll der Fokus der Fördermittel von nun an dahin gerichtet werden, wo CO2-Einsparungen am höchsten seien, so Energiestaatssekretär Patrick Graichen. Hierbei stehen vor allem Sanierungen im Vordergrund.
Je kleiner die Kennzahl einer Effizienzhaus-Stufe ist, desto weniger Energie verbraucht eine Immobilie und umso höher fällt die Förderung aus. Das Effizienzhaus setzt sich aus zwei Merkmalen zusammen: Zum einen aus dem Gesamtenergiebedarf einer Immobilie und zum anderen aus der Qualität der Gebäudehülle eines Objektes. Die Effizienzhausstufen liegen zwischen den Werten 40 und 100. Laut dem Koalitionsvertrag der SPD, der Grünen und der FDP sollen ab Anfang 2025 weitaus strengere Richtlinien gelten. Dies bedeutet kurzgefasst, dass Neubauten lediglich 40% des derzeitigen Standardhauses verbrauchen sollen und eine Angleichung des GEGs an die Maßstäbe des KfW-Effizienzhauses 40 stattfinden soll.
Die Begründung des Ministeriums ist „eigen” und die Konsequenzen für die Bauwirtschaft und in diesem Zusammenhang für den Klimaschutz sind bedenklich, denn ausschlaggebend für all die Bauten nach EH-50 Standard waren letztlich die zahlreichen Fördermittel. Vor allem dürfte sich all das auch auf die Baukosten auswirken und letztlich auf Kauf- und Mietpreise.
Inwieweit mit den noch nicht stattgegebenen Anträgen für Fördermittel umgegangen wird, ist aktuell noch unklar. Sobald es hierzu neue Details gibt, werden wir Sie selbstverständlich informieren. Sollten Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, so schreiben Sie uns gerne über die Kommentarfunktion.
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