Häufig werden die Komplexität und Wichtigkeit eines guten Facility Managements falsch bewertet. Eigentümer haben jedoch die Verantwortung, gesetzliche Vorschriften, die mit ständigen Änderungen einhergehen und häufig unbemerkt bleiben, einzuhalten. Facility Management kann sich zudem durchaus positiv auf die Lebensdauer Ihrer technischen Anlagen auswirken, ganz zu schweigen von den Kosten, die sich durch ein gutes Energiemanagement einsparen lassen. Dies ist nur ein Ausschnitt dessen, was ein gutes Facility Management bewirken kann.
Was ist Facility Management?
Facility Management hat die Funktion, unter einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, zwischen Gebäuden, technischer Ausstattung, dem physischen Arbeitsplatz des Menschen und organisatorischen Abläufen zu koordinieren.
Ziel ist es, das unternehmerische Kerngeschäft nachhaltig zu unterstützen und zu gewährleisten. Somit bezieht sich Facility Management nicht lediglich auf die Gebäude, sondern trägt auch zu dem kaufmännischen Erfolg einer Unternehmung bei, indem Akteure, wie z.B. Mitarbeiter und Kunden und Prozesse im Rahmen des Facility Managements berücksichtigt werden.
Facility Management lässt sich in „strategisches” und „operatives” Facility Management gliedern.
Was ist strategisches Facility Management?
Das strategisches Facility Management beinhaltet langfristige Ziele. Hierbei müssen vor allem der Immobilienlebenszyklus und Unternehmens- und Geschäftsstrategien, wie z.B. Wachstums- und Reorganisationsstrategien, die mit Veränderungen einhergehen, berücksichtigt werden. Darüber hinaus müssen vorhandene Technologien und Daten vollständig genutzt werden, sodass ein strategisches Facility Management vollumfänglich und unter einer ganzheitlichen Betrachtungsweise gewährleistet werden kann.
Wenn bereits in der Bauphase einer Immobilie ein Facility Manager herangezogen wird, so können z.B. die Möglichkeiten der Nutzung optimiert werden und effektiv 10-20% an Bewirtschaftungskosten pro Jahr gespart werden.
Ziele des strategischen Facility Managements sind vor allem eine Steigerung der Rentabilität, eine verbesserte Gebäudenutzung und Benutzerfreundlichkeit, eine Optimierung des Ressourcenseinsatzes und vor allem der Erhalt des Wertes der Anlagen.
Um ein Leistungsspektrum planen zu können, erfolgt zunächst einmal eine Bestandsaufnahme. In diesem Zusammenhang wird festgestellt, in welchen Bereichen die Anforderungen der Nutzer, sowohl kurz-, lang- als auch mittelfristig verbessert werden können. Darüber hinaus werden die Gebäude und Anlagen erfasst.
Unternehmen die darüber nachdenken, ein externes FM Unternehmen zu beauftragen, sollten vorher die Wertschöpfungstiefe festlegen und die Vor- und Nachteile einer Fremdvergabe abwägen. Vorteile sind vor allem, dass aufgrund der Erfahrung des FM Unternehmens Kosten gespart werden können und, dass das Outsourcen bestimmter Aufgaben, eine Fokussierung auf das Kerngeschäft ermöglicht, was durchaus profitabel sein kann. Nachteile wären möglicherweise, dass die Leistungen des FM Teams nicht ausreichend überwacht werden können. In jedem Fall ist es wichtig, das Augenmerk auf die Vertragsgestaltung zu legen.
Im Rahmen des strategischen Facility Managements muss nun eine Aufbau- und Ablauforganisation festgelegt werden, um zu bestimmen, wer wann und zu welchem Zeitpunkt, wie häufig, welche Leistungen erbringt und wie diese Leistungen erbracht werden. Hierbei werden Funktionen und Funktionsträger abgestimmt, sodass ein reibungsloser Ablauf gelingen kann.
Was ist operatives Facility Management?
Im Rahmen des operatives Facility Management werden kurz- und mittelfristige Handlungsentscheidungen getroffen, um Vorgehensweisen umzusetzen. Das operative Facility Management setzt sich aus dem kaufmännischen-, technischen- und infrastrukturellen Gebäudemanagement, aus dem Flächenmanagement und verschiedenen Leistungen zusammen.
Hierbei werden alle Aufgaben durchgeführt, die notwendig sind, um ein Gebäude optimal zu betreiben. Energiemanagement, Modernisierungen, Wartungen, Inspektionen und Instandhaltungen sind nur ein Ausschnitt dessen, was tatsächlich im Rahmen des operativen Facility Managements geleistet wird.
Lohnt es sich ein Facility Unternehmen zu beauftragen?
Zunächst einmal verfügen gute FM Unternehmen über die nötige Expertise, Ihre Liegenschaft optimal zu verwalten und zu bewirtschaften, wodurch sich im besten Fall sogar Kosten, wie z.B. Gebäude-, Infrastruktur- und Betriebskosten einsparen lassen. Der Immobilienlebenszyklus und somit die technische- und wirtschaftliche Lebensdauer und der Wert Ihrer Gebäude und Anlagen können sich im Rahmen eines guten Facility Managements positiv entwickeln.
Inwieweit ein externes Facility Management für Sie in Frage kommt, müssen Sie abwägen und vor allem darüber entscheiden, welche der zu erbringenden Aufgaben, an einen externen Dienstleister abgegeben werden sollen. Ist also der strategische Stellenwert einer Leistung hoch und Ihre Fähigkeit diese Leistung zu erbringen gering, so macht es Sinn über eine Fremdvergabe nachzudenken. Hierbei ist es wichtig, die Wertschöpfungstiefe zu bestimmen.
Ein gut überlegtes Facility Management und das Outsourcen bestimmter Aufgaben lohnt sich und ermöglicht es Ihnen, sich voll und ganz auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.
Kommentar schreiben